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  • Aufgabe war es am Jugendzeltplatz Mammendorf ein neues Sanitärgebäude zu errichten, dass den Kindern und Jugendlichen einerseits mit einem sehr einfach gehaltenem Standard konfrontiert, andererseits durch räumliche Qualität und Materialität Charakter entwickelt und damit Akzeptanz bei den Nutzern schafft.
    Das zur Verfügung stehende Grundstück liegt etwas abseits der Zeltwiesen. Die architektonische Ausformulierung sollte diesen Umstand angemessen ausgleichen. Das Projekt schafft durch seine räumliche Zuordnung neue Aussenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Zudem erhält der Jugendzeltplatz mit dem architektonisch selbstbewussten Gebäude neue Aufmerksamkeit, die seine Akzeptanz in allen Ebenen erhöht.
    Unser Ziel war es mit einfachen Konstruktionen, günstigen aber robusten Materialien geringen Standard mit hoher architektonischer Qualität zu verbinden. Das Gebäude musste hinsichtlich der Erstellungskosten mit Containerlösungen konkurrieren. Hier zeigt das Projekt, dass dies durchaus möglich ist, dabei qualitativ einer Containerlösung deutlich überlegen ist.

    Das unbeheizte Gebäude wurde als Holz- Rahmenkonstruktion konstruiert, die Grundrissgestaltung durch Holzständerwände realisiert. Die Innenbekleidung sämtlicher Wände besteht aus lackierten OSB- Platten, ausgenommen die gefliesten Duschbereiche. Der Boden wurde mit einer PU- Beschichtung ausgeführt, die Konstruktion der Bodenplatte besteht ebenfalls aus einer hinterlüfteten Holzbalkenlage, in der die gesamte Installation verteilt wird. Das Dach sowie die westliche, geschlossene Rückwand ist mit rohen Aluminium- Profiltafeln mit Stehfalzverbindung bekleidet. Über die Knickrundung von Dach zu Westwand entwässert die Dachfläche frei in der rückseitig angeordneten Kiestraufe.
    Die mit den typisch gelben Beton- Schaltafeln bekleideten Außenwände stehen frei unter dem auskragenden Dach, die Belüftung der Dusch- und Sanitärbereiche erfolgt daher natürlich. Der Geschirrwaschplatz steht frei auf der Terrasse aus Lärchenholz. Einen leichten Schutz der Erschließungs- und Aufenthaltsbereiche gewährt die an dünnen Edelstahlseilen rankende Begrünung.
  • Entwurfsverfasser: S+P Dinkel Architektur, Gilching
  • Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Dirk Musche, Biberach
  • Holzbau: Reugels, Haßfurt
  • Link zum Wettbewerbsplakat: https://www.rosenheimkreis.de/images/bilder/holzbaupreis/2020/Plakate/64_Plakat.pdf
  • Fotografie: Einreicher