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  • In Tirol sind Bauplätze rar, im Stadtzentrum von Innsbruck fast unauffindbar. Vier Freunde wollten als Nachbarn gemeinsam leben und ballten Ihre Kraft zur Realisierung einer Wohnmöglichkeit. Nach 4 Jahren langwieriger Suche gefunden: ein Grundstück.

    Schmal L-förmig, mit eingeschränkter Zufahrt mitten im Stadtgebiet, Grundstückstiefen von 10 bzw. 12 Metern und gemäss Bebauungsplan mit offener Bauweise nach Tiroler Bauordung eigentlich nicht bebaubar! Die Nachbarschaft: von Archivgebäude, Supermarkt, alter Fabrik und romantischen Villen mit Gärten umgeben. Der Hindernislauf mit den gesetzlichen Parameter war zugleich Herausforderung wie auch indirekter Formgeber für das Bauwerk.
    Entstanden ist ein monolithisches Gebäude, das mit seinem asymmetrisch aufgesetzten Dach und der dunkel lasierten Fassade robust wirkt, sich aber nicht in den Vordergrund drängt.
    Das Doppelhaus fügt sich auf dem nur 400 m2 großen Grundstück zwischen die gebaute Nachbarschaft in eine Lücke ein. Das Gebäude wird durch Auffalten, Vor- und Rücksprünge so ausformiert, dass nicht ein großer Baukörper massiv in Erscheinung tritt, sondern zwei kleine selbständige Häuser sichtbar werden. Innen fügen sich die Räume durch eine Hierarchisierung des Tagesablaufes in der Entwurfsidee von unten nach oben, jeder Quadratmeter ist genutzt und passt zur Lebensweise der Bewohner. Gezielte Öffnungen bieten Blick über das (teilweise Nachbars-) Grün. Das Einfügen eines Atriums im Wohngeschoss lässt beide Wohnungen alle Tageszeiten spüren, eine gemeinsame Kommunikationsebene wird geschaffen und eine alte Mauer als Zeuge von Vergangenem belassen. Fenster im Atrium sind so gesetzt, dass ein Wahrnehmen der Nachbarn gut spürbar ist, jedes Haus aber seine Privatsphäre behält. Ausschnitte in der Dachlandschaft erzeugen Außenräume mit dem Blick auf die imposante Bergwelt rund um Innsbruck
  • Entwurfsverfasser: Studio Lois, Innsbruck, Österreich
  • Tragwerksplanung: Bratl/Brunnsteiner, Natters, Österreich
  • Holzbau: Schafferer Holzbau, Navis, Österreich
  • Link zum Wettbewerbsplakat: https://www.rosenheimkreis.de/images/bilder/holzbaupreis/2020/Plakate/82_Plakat.pdf
  • Fotografie: David Schreyer